Demand Management – Fluch oder Segen?

Haben Sie sich schon mal die theoretische Erläuterung für Demand Management angeschaut? Die lautet nämlich so:


Ziel von Demand Management (nach ITIL) ist es, den Bedarf des Kunden an Services zu verstehen, vorherzusehen und zu beeinflussen. Das Demand Management arbeitet mit dem Capacity Management zusammen, um sicherzustellen, dass der Service-Provider ausreichend Kapazität bereitstellt, um den Bedarf zu erfüllen.

ja, genau.  Da ist es für mich kein Wunder, dass heutzutage ein funktionierendes Demand Management kaum zu finden ist. Oder sehen Sie das anders?

Aus meiner Sicht liegt das nicht nur daran, dass ein etabliertes und auf die Geschäftsprozesse fokussiertes Capacity Management fehlt. Vielmehr liegt es daran, dass der Sinn eines Demand Management absolut unterschätzt wird. Denn um aus einem Demand Management einen absoluten Mehrwert für die Fachbereiche und die IT-Organisation zu erschaffen, sollten mindestens die folgenden Aspekte behandelt werden:

  • Regelmäßiger Austausch mit den einzelnen Fachbereichen, um einerseits deren Strategien und langfristigen Ziele zu verstehen und andererseits, um schon frühzeitig in technologisch unterstützenden Themen eingebunden zu sein.
  • Innovative Möglichkeiten der IT im Kontext der Geschäftsprozessautomatisierung sollten dargestellt werden.
  • Als zentrale Anlaufstelle für Kundenwünsche da sein – und hier wirklich zuhören! Nur so lassen sich Bedarfe ganzheitlich steuern.
  • Beschwerden ernst nehmen und strukturiert abarbeiten.
  • Regelmäßige Review Meetings durchführen, um die Leistungen und Qualitäten von IT-Services zu besprechen. Dabei muss immer der Nutzen der bereitgestellten Services hinterfragt werden, ob diese noch wirkungsvoll sind oder optimiert bzw. geändert werden sollten.
  • Proaktive Maßnahmensteuerung und regelmäßige Berichterstattung
  • Sicherstellen von Wissenstransfer und Übersetzen in Fachbereichssprache

Wie schon gesagt: Das sind Mindestanforderungen, die sich selbstverständlich weiter ausbauen lassen.

Was nie vergessen werden darf: Ein Demand Management ist und bleibt die Schnittstelle zwischen den Fachbereichen und der IT. Hauptaufgabe ist die enge Abstimmung aller Fachbereiche und deren Ziele, um Ableitungen von IT-Aufgaben direkt delegieren zu können. Je koordinierter und gezielter die IT die einzelnen Fachbereiche unterstützt, umso größer ist der Mehrwert und Nutzen.

Hier müssen Sie sich als IT richtig aufstellen und die Bedarfe der Fachbereiche frühzeitig erkennen. So gehen Sie wieder einen gewaltigen Schritt in Richtung Business Partner und sichern sich eine langfristige zufriedenstellende Zusammenarbeit.

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